III
It is time that I wrote my will;
I choose upstanding men
That climb the streams until
The fountain leap, and at dawn
Drop their cast at the side
Of dripping stone; I declare
They shall inherit my pride,
The pride of people that were
Bound neither to Cause nor to State,
Neither to slaves that were spat on,
Nor to the tyrants that spat,
The people of Burke and of Grattan
That gave, though free to refuse -
Pride, like that of the morn,
When the headlong light is loose,
Or that of the fabulous horn,
Or that of the sudden shower
When all streams are dry,
Or that of the hour
When the swan must fix his eye
Upon a fading gleam,
Float out upon a long
Last reach of glittering stream
And there sing his last song.
And I declare my faith:
I mock Plotinus' thought
And cry in Plato's teeth,
Death and life were not
Till man made up the whole,
Made lock, stock and barrel
Out of his bitter soul,
Aye, sun and moon and star, all,
And further add to that
That, being dead, we rise,
Dream and so create
Translunar Paradise.
I have prepared my peace
With learned Italian things
And the proud stones of Greece,
Poet's imaginings
And memories of love,
Memories of the words of women,
All those things whereof
Man makes a superhuman
Mirror-resembling dream.
As at the loophole there
The daws chatter and scream,
And drop twigs layer upon layer.
When they have mounted up,
The mother bird will rest
On their hollow top,
And so warm her wild nest.
I leave both faith and pride
To young upstanding men
Climbing the mountain-side,
That under bursting dawn
They may drop a fly;
Being of that metal made
Till it was broken by
This sedentary trade.
Now shall I make my soul,
Compelling it to study
In a learned school
Till the wreck of body,
Slow decay of blood,
Testy delirium
Or dull decrepitude,
Or what worse evil come -
The death of friends, or death
Of every brilliant eye
That made a catch in the breath -
Seem but the clouds of the sky
When the horizon fades;
Or a bird's sleepy cry
Among the deepening shades.
|
III
Zeit ist nun für mein Testament;
Ich wähle aufrechte Männer,
Die flußaufwärts klimmen hin
Bis zum Quell und im Morgendämmer
Den Fang am tropfenden Fels
Hinwerfen; vermache ihnen:
Erben sollen sie meinen Stolz,
Stolz solcher, die nicht dienen
Einer Sache noch dem Staat,
Weder den Sklaven, auf die man spuckt,
Noch den Tyrannen, die spucken,
Menschen wie Burke oder Grattan,
Die, frei, sich zu weigern,
Stolz hergaben, wie den des Morgens,
Wenn ungestüm das Licht sich löst,
Oder den des magischen Horns
Oder den des plötzlichen Regens,
Wenn alle Bäche versiegten,
Oder den der Stunde,
Wenn der Schwan fest blicken muß
Auf einen verglimmenden Schein
Und ausschwimmt auf einen langen
Letzten Arm des schimmernden Stroms
Und sein letztes Lied dort singt.
Dies glaub ich und bekenn ich:
Ich verhöhne Plotin
Und schrei Plato ins Gesicht,
Leben und Tod gab es nicht,
Eh der Mensch das Ganze erfand,
Mit allem Drum und Dran
Aus Seelenbitternis,
Ja, Sonne, Mond, Stern, alles.
Und dieses kommt hinzu,
Daß wir aufsteigen im Tod
Und träumen und so erschaffen
Das Paradies überm Mond.
Meinen Frieden hab ich gemacht
Mit gelehrtem italischem Wesen
Und den stolzen Steinen Griechenlands,
Den Eingebungen der Dichter
Und Erinnerungen der Liebe;
Erinnerungen an die Worte der Frauen,
All diese Dinge, woraus
Sich der Mensch einen übermenschlichen
Spiegelartigen Traum schafft.
So wie am Mauerschlitz dort
Die Dohlen schwatzen und schreien
Und Zweige legen Schicht um Schicht,
Und wenn sie aufgehäuft sind,
Sich der Brutvogel niederläßt
Auf die obere Höhlung;
Und so wärmt sein wildes Nest.
Ich vermache Glauben und Stolz
Jungen aufrechten Männern,
Die den Berghang erklimmen,
Um unterm vorbrechenden Dämmern
Die Angelfliege zu werfen;
Die aus solchem Metalle sind,
Das noch nicht gebrochen ward
Durch diesen seßhaften Handel.
Jetzt schaff ich mir die Seele,
Zwinge sie zum Lernen
Auf gelehrter Schule,
Bis der Körper als Wrack,
Langsamer Blutzerfall,
Reizbarer Fieberwahn
Oder stumpfes Vergreisen
Und was Schlimmeres kommen mag
- Der Tod der Freunde, Tod
Jedes glänzenden Augs,
Das uns den Atem verschlug -,
Nur wie Wolken am Himmel scheint,
Wenn die Fernsicht verschwimmt,
Oder ein schläfriger Vogelschrei,
Wenn das Licht verglimmt.
Zit. Nach: Ders. Ich hatte die Weisheit die Liebe uns gibt. Gedichte. Hg.: Karl Heinz Berger. Berlin 1982, S.113 ff.
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