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Zwei mal "Solaris".

Tarkowskij, Soderbergh und Lem.

 

Wir suchen keine neuen Bilder.

Wir suchen Abbilder.

(Giberian, Solaris , Soderbergh)

 

Über Lems großartigen Text soll hier nichts geschrieben werden. Nur eines: Er ist großartig. Film und Buch weichen voneinander ab, wie soll es auch anders sein. Lems Diktum, der Roman habe nicht mit zwischenmenschlichen Beziehungenzu tun, diskreditiert ja nicht seine Interpretation in diese Richtung durch die Verfilmungen.

Nun, der Text ist größer als sein Autor.

Zwei Mal schon haben sich Regisseure daran versucht, scheinbar nicht bebilderbare Ich-Zustände und Fragen nach dem Selbst in einen Kinofilm zu transportieren. Beiden ist es bekanntlich geglückt. 

Soderbergh in seiner knapperen und süffigeren Version mit einem Focus auf den Stellenwert des Erinnerns, der in der Liebesgeschichte eingekleidet seine verstörende Irritation nicht verliert. Dies bewahrt Soderberghs Film vor dem Kitschvorwurf.

Mit dem Film werden Fragen leichter zugänglich. Müssen wir Erinnerungen festhalten, könner wir dies überhaupt, ohne durch sie letztlich zerstört zu werden, weil wir sie nicht loslassen wollen? Welche Wirklichkeit hat die Erinnerung, wenn sie uns im Griff behält, uns nachgeht ungewollt? Können wir uns vor unseren Erinnerungen verbergen? Oder können wir sie gar wegschließen? Wer wären wir ohne sie? Wollen wir neue Bilder oder sind alle neuen Bilder doch nur Abbilder?

Unbedingt sehenswert.